Mit einen Beitrag von Maria Eichhorn zur documenta XI wurde die Aktiengesellschaft zum Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung.
Das Werk dokumentiert Gründung und Entstehung einer Aktiengesell-
schaft durch Präsentation der Gründungsurkunden. Der Entstehens-
vorgang avanciert zum Kunstobjekt.
Aus juristischer Sicht eignet sich die Arbeit ebenso zur Darstellung des
formal-juristischen Gründungsablaufs wie zum Beleg der weitreichenden
Gestaltungsmöglichkeiten, die dem kreativen Gründer mit dem Aktien-
gesetz zur Verfügung stehen.
Bei Maria Eichhorn führt die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem
Eigentumsbegriff zu dessen Auflösung. Zur Verwirklichung des satzungs-
gemäßen Unternehmensgegenstandes "Verwaltung und Erhaltung des
eigenen Vermögens der Gesellschaft" unter Ausschluss jeder Teilnahme
an der gesamtwirtschaftlichen Geldzirkulation und jeder Mehrwert-
schöpfung wurden alle Aktien von den Gründern auf die Gesellschaft
übertragen. Die Gesellschaft gehört damit sich selbst.
Eine Horrorvision für den betriebswirtschaftlich denkenden AG-Gründer
und zugleich ein herausragendes Beispiel für die Unbegrenztheit
künstlerischen Ausdrucks.